ZUSATZ-WEITERBILDUNG NOTFALLMEDIZIN
In akuten Notfällen spielt die schnelle und zielgerichtete Erstdiagnostik und Initialtherapie eine entscheidende Rolle. Die Zusatz-Weiterbildung erweitert die Kompetenzen bei der Indikationsstellung von Notfall- und Akutpatienten und -patientinnen sowie bei der Koordination der weiterführenden fachspezifischen Behandlung in interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Umfang
24 Monate Weiterbildung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung im stationären Bereich
6 Monate davon in der Intensivmedizin, in Anästhesiologie oder in einer interdisziplinären zentralen Notfallaufnahme
80 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in allgemeiner und spezieller Notfallbehandlung
50 Notarzteinsätze im öffentlichen Rettungsdienst unter Anleitung eines verantwortlichen Notarztes, davon können bis zu 25 Einsätze im Rahmen eines standardisierten Simulationskurses erfolgen
Inhalte
Organisatorische, einsatztaktische Grundlagen
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, z. B. Rettungsdienstgesetze
Strukturen des deutschen Rettungsdienstes sowie Indikationen der verschiedenen Rettungsmittel
Einsatzarten, insbesondere Primär-, Sekundäreinsatz, Interhospital- und Schwerlasttransport, Infektionstransport, Neugeborenentransport
Aufgaben und Struktur einer Leitstelle, der Alarmierungswege und Alarmierungsmittel
Besonderheiten und Kontraindikationen bei ambulanter notärztlicher Versorgung
Möglichkeiten einer ambulanten Weiterversorgung durch Hausarzt, sozialpsychiatrischen Dienst, spezialisierte ambulante Palliativversorgung oder Sozialstation
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Maßnahmen zum Eigenschutz und zum Schutz von Patienten und Dritten an einer Einsatzstelle
Planung, Vorbereitung und Durchführung von Sekundärtransporten, auch unter intensivmedizinischen Bedingungen
Hygienemaßnahmen beim Umgang mit infektiösen Patienten in Notfallsituationen
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Grundlagen der technischen und medizinischen Rettung Grundlagen
Grundlagen der Lagebeurteilung und Sichtung bei Massenanfall von Verletzten/Erkrankten (MANV), auch unter chemischen/biologischen/radiologischen/ nuklearen (CBRN)-Gefahren
Grundlagen des Katastrophenschutzes
Auswahl eines dem Krankheitsbild entsprechend leitliniengerechten und geeigneten Zielkrankenhauses
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Anwendung interpersoneller Fertigkeiten einschließlich Teamarbeit, Führung, Entscheidungsfindung
Durchführung einer strukturierten Patientenübergabe (Handover)
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Bedeutung notfallmedizinisch relevanter Register (Reanimationsregister, Traumaregister) und Dokumentationsgrundlagen (MIND)
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Durchführung von strukturierten Einsatznachbesprechungen
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Bedeutung und Indikation von Krisenintervention und Einsatznachsorge
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Todesfeststellung und Durchführung der vorläufigen Leichenschau einschließlich rechtsrelevanter Aspekte
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Situation des rechtfertigenden Notstandes und der Geschäftsführung ohne Auftrag
Besonderheiten bei der Unterbringung psychisch Kranker nach gesetzlichen Regelungen
Untersuchung des Notfallpatienten
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Lagerung von Notfallpatienten und Herstellung der Transportfähigkeit
Standardisierte Akutanamnese bei einem Notfallpatienten
Erkennung kritischer und lebensbedrohlicher Zustände
Verschaffung eines ersten Überblicks über den Notfallort und das Geschehen (Lage) und gegebenenfalls Nachforderung adäquater Rettungsmittel
Leitliniengerechte Erstuntersuchung
Erkennung von Hinweisen für vital bedrohliche Verletzungen
Beurteilung von Depressivität und Suizidalität des Patienten einschließlich Gefährdungsprognose
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Schockraummanagement
Leitsymptome
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Einleitung einer symptomorientierten Erstbehandlung bei
- Bewusstseinsstörungen/neurologischen Defiziten
- akuter Atemnot
- Brustschmerz
- Blutungen
- Schock
- Herzrhythmusstörungen
- akutem Abdomen/Bauchschmerzen
- psychischen Störungen
- Fieber
- Bewusstseinsstörungen/neurologischen Defiziten
- akuter Atemnot
- Brustschmerz
- Blutungen
- Schock
- Herzrhythmusstörungen
- akutem Abdomen/Bauchschmerzen
- psychischen Störungen
- Fieber
Diagnostische Maßnahmen
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Durchführung und Befunderstellung des Elektrokardiogramms im Notfall
Applikation und Bewertung des Basismonitorings einschließlich Besonderheiten des kindgerechten Monitorings beim Transport
Messung und Bewertung der Kapnometrie und Kapnographie
Therapeutische Maßnahmen
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Indikationsstellung und Durchführung einer symptomadaptierten und der Verdachtsdiagnose entsprechenden Lagerung unter Berücksichtigung von Hilfsmitteln
Indikationsstellung und Durchführung von Repositionen bei Frakturen und Luxationen (5)
Reanimation einschließlich der Reanimation von Säuglingen und Kleinkindern, auch als Reanimationstraining
Durchführung von Defibrillation oder Kardioversion, auch als Simulation
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Grundlagen der transkutanen Schrittmachertherapie
HANDLUNGSKOMPETENZEN
Durchführung einer Thoraxentlastung, insbesondere
- Thoraxdrainage
- Thoraxdrainage
Behandlung von Problemen im Bereich des Atemweges (Airwaymanagement) einschließlich der Hinweiszeichen auf schwierige Atemwegsverhältnisse
Durchführung der Maskenbeatmung, auch bei Säuglingen und Kindern, auch als Simulation
Sicherung der Atemwege durch Anwendung von supraglottischen Atemwegshilfen, auch bei Säuglingen und Kindern, auch als Simulation
Sicherung der Atemwege durch endotracheale Intubation einschließlich Videolaryngoskopie (50)
Einleitung und Aufrechterhaltung einer Notfallnarkose
Anwendung alternativer Medikamentenapplikationsformen, z. B. nasal, sublingual und intraossär
Blutungsmanagement/Blutstillung durch Kompression und mittels Anlage von Tourniquet und Beckenschlinge
Behandlung mit notfallmedizinisch relevanten Medikamenten
Durchführung einer Volumentherapie, auch bei Säuglingen und Kindern
Durchführung einer Schmerztherapie, auch bei Säuglingen und Kindern
KOGNITIVE UND METHODENKOMPETENZEN
Besonderheiten und Ablauf einer NeugeborenenErstversorgung
Geburtshilfliches Notfallmanagement