„Viele Menschen haben oft mehr Angst vor der Narkose als vor der Operation. Sie durch zugewandte Arbeit zu entängstigen und als glückliche und entspannte Patienten zu erleben, ist sehr motivierend.“

– DR. MED. GUNTRAM FISCHER

DAS BEGEISTERT MICH AN MEINEM BERUF

 

„Angefixt“ für die medizinische Laufbahn wurde ich durch meinen 18-monatigen Zivildienst als Rettungshelfer beim DRK. Und diese Begeisterung für die Anästhesie und Notfallmedizin ist nie abgeflaut und hat mich auch durch „dürre“ berufliche Zeiten getragen. 
In der Anästhesie kommt man mit allen anderen medizinischen Fachbereichen zusammen und muss sich (neben dem eigenen Fachwissen) in deren Problematiken eindenken. Anatomie, Physiologie, Pharmakologie, Umgang mit Menschen aller Altersgruppen, mit Krankheit und Tod, Mitarbeiter- und Patientenführung sind herausfordernd aber auch sehr befriedigend. 


Die Anästhesie ist ein sehr dynamisches Fach und entwickelt sich immer weiter; es kostet auch Energie fachlich den Anschluss zu halten. Mit Narkosen, Regionalanästhesien, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie deckt sie ein breites Spektrum ab und bietet viele Möglichkeiten der persönlichen und fachlichen Entwicklung. Ansonsten ist Anästhesie ganz einfach: „Jeder Griff muss sitzen!“, man muss wissen was man tut und wo die persönlichen und fachlichen Grenzen liegen. 
Menschen, die sich einem Eingriff oder einer Operation unterziehen, haben oft mehr Angst vor der „Narkose“ als vor der Operation („wache ich auch wieder auf?“). Diese durch eine hochprofessionelle, zugewandte und konzentrierte Arbeit im OP-Bereich zu „entängstigen“ und im Aufwachraum einen schmerzfreien, glücklichen und entspannten Patienten zu erleben, ist sehr motivierend. 


Mir gefällt das Arbeiten in kleinen aber professionellen Teams, fachübergreifend mit den Kolleginnen und Kollegen aus den operativen Fächern auf Augenhöhe und mit diesen ein gemeinsames Gesamtkonzept der Patientenversorgung zu entwickeln, hat mich am ambulanten Operieren immer begeistert. 


Ähnlich in der Notfallmedizin: Durch die nun 3-jährige Ausbildung der NotfallsanitäterInnen ist deren Qualifikation deutlich gestiegen und ein professionelles Arbeiten auf hohem fachlichem Niveau der Rettungsteams möglich. Ein Vorteil des bodengebundenen Notarztes auf dem Lande: Hier kennt man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann deren fachliche Möglichkeiten einschätzen.

Anästhesie ist abwechslungsreich und bietet so viele Möglichkeiten für jeden Typ: Karriere und/oder Spezialisierung in der Klinik, wissenschaftliches Arbeiten, ambulante Tätigkeit und beim Blick über den fachlichen Tellerrand gibt es noch Vieles, mit dem sich die Beschäftigung lohnt. Flexibilität und ständige Weiter- und Fortbildung sind immer gefordert; Kenntnisse und Kompetenzen in Kommunikation und Menschenführung sind von Vorteil.

ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN FACHGEBIETEN ODER BERUFSGRUPPEN

 

Operative Fachgebiete, aktuell mit Schwerpunkt in der Unfallchirurgie.
NotfallsanitäterInnen/­RettungsassistentInnen: Notarzttätigkeit
Praxisteams: Notfallschulungen
Wintersportverein: Rennarzt
PatientInnen: Schulung CoaguCheck®
StudentInnen: Vorlesungen
Praxen, Kommunen, Krankenhäuser: Beratungstätigkeit bei Fischer+Rauch Kompetenz im Gesundheitswesen
Fachzeitschriften/Buchverlage: Zeitschriftenbeiträge, Buchveröffentlichungen

WERDEGANG

 

Nach dem Medizinstudium in Freiburg und Innsbruck, PJ in Donaueschingen und AiP in Wangen (Allgäu) bin ich beruflich und privat im Allgäu hängen geblieben. 
Die Facharztausbildung zum Anästhesisten habe ich an einem kleinen Krankenhaus absolviert und mich danach sofort in die Niederlassung gewagt. Zuerst in einer anästhesiologischen Gemeinschaftspraxis in Kempten, dann in einer fachübergreifenden GP in Memmingen (Anästhesiologische Betreuung ambulanter Operationen der Fachgebiete Allgemeinchirurgie, Orthopädie und UCH, Augenheilkunde und Handchirurgie). In der Niederlassung konnte ich meinen Arbeitsplatz selbst gestalten, und damit habe ich neben dem frühen Einsatz der Larynxmaske, der TIVA und EEG-Monitoring auch extrem viel Expertise und Routine bei Regionalanästhesien (initial mit Nervenstimulation und dann US-kontrolliert) aufbauen können. Eine große Chance und Herausforderung war der Aufbau eines neuen AOZ für den Klinikverbund Kempten, bei dem die gesamte Erfahrung des ambulanten Operierens eingeflossen ist. Meinen KV-Sitz habe ich in ein fachübergreifendes MVZ eingebracht und nach mehrjähriger Tätigkeit als leitender Arzt die Seiten gewechselt: Leiter medizinische Prozesse und Betrieb im Klinikverbund und anschließend mehrere Jahre Geschäftsführer einer Privatklinik. 2016 erfolgte bereits parallel zu meiner anästhesiologischen Tätigkeit die Gründung des Beratungsunternehmens Fischer+Rauch gemeinsam mit einem Steuerberater und einem Diplom-Betriebswirt. Seit mehreren Jahren bin ich als Honorardozent an der Hochschule Kempten (Allgäu) in den Fachbereichen Gesundheitswirtschaft und medizinische IT tätig und vermittle dort das Grundwissen zur Organisation und Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems. Als freiberuflicher Notarzt erbringe ich 6-10 Notarztdienste pro Monat. Seit Ende 2023 bin ich als sog. Wahlarzt in Vorarlberg / Österreich niedergelassen. Neben Notfallschulungen in Arztpraxen und Praxiskliniken gehört auch die Patientenschulung für das CoaguCheck® Gerinnungsselbstmanagement zum Arbeitsalltag.

NAME

 

DR. MED. GUNTRAM FISCHER
GEBURTSJAHR

 

1964

KLINIK, ABTEILUNG

 

Freiberuflicher Notarzt, Wahlarzt Anästhesie in Österreich, QEP®-Trainer, Honorardozent an der Hochschule Kempten

AKTUELLER AUSBILDUNGSSTAND

 

Facharzt für Anästhesie, Fachkundenachweis Rettungsdienst, Qualifikation zum Leitenden Notarzt, Fachkundenachweis ärztliches Qualitätsmanagement BLÄK, QEP® Trainer, MBA Betriebswirtschaft für Ärztinnen und Ärzte

SO SIEHT MEIN ARBEITSALLTAG AUS

 

Als Notarzt: 6 – 10 Tagdienste 9,5h / Nachtdienste 14,5h pro Monat an den Notarztstandorten Isny, Leutkirch oder Bad Waldsee mit extrem unterschiedlicher Einsatzhäufigkeit.

Als Wahlarzt: 4-6 24h-Dienste in Schruns pro Monat mit OP-Programmen von 1 – 8 Positionen pro Nacht (OP-Beginn immer nach 17:00 Uhr, davor Notfallversorgung der Patientenbei Bedarf in der Ambulanz).

Als Honorardozent: 2 Wochenstunden Vorlesung an der Hochschule jeweils im Sommer- und Wintersemester.

Als Berater: Je nach Auftrag mit unterschiedlichem zeitlichem Aufwand: Recherchieren, Gespräche führen, konzeptionelle Entwürfe erarbeíten, Vor-Ort-Beratungen durchführen, Schulungen/Seminare abhalten.

Als Autor: Recherchen, Texte verfassen und überarbeiten, Abstimmung mit den Verlagen und sich freuen, wenn ein Buch herauskommt oder ein Artikel veröffentlicht wird.

VERANTWORTUNGSBEREICH/‌HAUPTAUFGABEN

 

Aktuell bin ich als freiberuflicher Notarzt im Allgäu/Oberschwaben, Wahlarzt in Vorarlberg und mit meiner Tätigkeit im Beratungsunternehmen Fischer+Rauch in einer (für mich) perfekten Work-Life-Balance, die mir noch ausreichend Raum für anderweitige Tätigkeiten, Familie und Hobbies lässt. Ich bin mein eigener Chef und bestimme mein Arbeitspensum und meine Arbeitszeiten weitgehend selbst, was meiner Insubordinationsfähigkeit sehr entgegen kommt.

DIESES EREIGNIS IST MIR IN BESONDERER ERINNERUNG GEBLIEBEN

 

Der Sprung aus dem sicheren Angestellten-Dasein in die Niederlassung war eine Reise ins Ungewisse, die sich in vielen Dimensionen gelohnt hat. Hier wurde mir zum ersten Mal der direkte Zusammenhang zwischen Arbeitsleistung und wirtschaftlichem Ertrag schmerzhaft bewusst. Allerdings benötigt es für die Niederlassung einer extrem hohen Leistungs- und Selbstausbeutungsbereitschaft. Auch die Zusammenarbeit mit den operativen Fachgebieten kann sehr herausfordernd sein, und es ist hin und wieder notwendig, klare Ansagen zu machen.
Wir waren die erste Anästhesiepraxis in Deutschland, die sich nach QEP® zertifiziert hat. Mein erster Vortrag beim Bayerischen Anästhesietag in Murnau, vor und bei dem ich „Blut und Wasser geschwitzt“ habe.

Außerdem: Die E-Mail einer jungen Patientin, ein Jahr nach einem Notarzteinsatz: Sie hatte eine massive intrazerebrale Blutung, wurde von unserem RTW- und NEF-Team effektiv versorgt und in die weitere Behandlung im Schockraum der nächstgelegenen Klinik übergeben. Sie hat alles gut überstanden, keine Residuen, hat im Nachgang sogar geheiratet und feiert nun am Tag des Notfalls jeweils einen neuen Geburtstag.

EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT IM FACHBEREICH

 

Seit 2004: Referent auf nationalen Anästhesiekongressen (Themen: Ambulantes Operieren, Qualitätsmanagement, Regionalanästhesie)

Mehrere Zeitschriftenbeiträge und Buchveröffentlichungen

Notfallschulungen für Vereine