Zwischen Facharzttätigkeit und Praxisbetrieb
„Der Wechsel in die ambulante Medizin ist eine facettenreiche Herausforderung. Fachlich ändert sich einiges und organisatorisch ist alles neu.“
– DR. MED. FREDERIC BÖTTCHER, MHBA
Vor allem die große Bandbreite dieses Berufes und die tägliche Abwechslung motivieren mich jeden Tag aufs Neue. Wertvoll ist das Arbeiten in einem Team und damit die Möglichkeit zu einem täglichen Kontakt und Austausch mit einem großen Kollegium und Mitarbeitern. Die Weiterbildungsmöglichkeiten empfinde ich als unbegrenzt, was einem die Möglichkeit zur Spezialisierung ganz nach eigenem Antrieb, Talent und Vorlieben ermöglicht.
Natürlich arbeiten wir mit zahlreichen Operatoren zusammen, die sich aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen zusammensetzen. Dies ist wohl ein Aspekt, der die Anästhesie ausmacht – man bekommt einen breit gefächerten Überblick über die Medizin. In der Schmerztherapie arbeiten wir noch mit anderen Berufsgruppen zusammen wie zum Beispiel Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Osteopathen, Ernährungsberatern und Trainern.
Stand heute bin ich Partner einer großen anästhesiologischen Gemeinschaftspraxis mit eigenem OP- Zentrum und einem Schmerzzentrum. Diese Aufgabe fülle ich seit nunmehr zwölf Jahren aus. In der Zeit davor war ich für viele Jahre in der medizinischen Hochschule Hannover tätig, wo ich auch den Löwenanteil meiner Facharztausbildung, sowie die Zusatzweiterbildung spezielle Intensivmedizin und Notfallmedizin absolvierte und die Zusatzweiterbildung spezielle Schmerztherapie begonnen habe. Kurz vor der Niederlassung habe ich dann meine Weiterbildung zur speziellen Schmerztherapie in meiner heutigen Praxis beendet und durch die Weiterbildung manuelle Medizin ergänzt. Danach erfolgte der Einstieg als Partner in die Gemeinschaftspraxis. In den Folgejahren wurde schnell klar, dass ein Wirtschaftsstudium (MHBA) eine sinnvolle Ergänzung für den Arbeitsalltag ist.
DR. MED. FREDERIC BÖTTCHER, MHBA
1974
OP-Ambulanz Schmerzzentrum, Hannover
Niedergelassen als Facharzt Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie
Kaum ein Tag ist wie der andere. Entweder arbeite ich im OP oder in der schmerzmedizinischen Sprechstunde. Zwischendurch gibt es zahlreiche Herausforderungen zu meistern und den Betrieb zu organisieren. Danach bin ich oft in der belegärztlichen Klinik zur Visite der stationären Schmerzpatienten. Einige Tage erfordern die Konzentration auf organisatorische Aufgaben, sozusagen ein Bürotag. Immer wieder gibt es darüber hinaus Teambesprechungen, Schmerzkonferenzen, Kommissionssitzungen oder Leitungsrunden – sicherlich Zusatztermine, die aber sehr lohnenswert sind.
Leitung einer Gemeinschaftspraxis, ambulante Narkosen im eigenen OP-Zentrum sowie stationäre Anästhesieleistungen für eine belegärztliche Klinik, schmerzmedizinische Sprechstunden, Qualitätsmanagement, Risikomanagement.
Ganz klar die Niederlassung als Arzt. Der Wechsel in die ambulante Medizin ist eine facettenreiche Herausforderung. Fachlich ändert sich einiges und organisatorisch ist alles neu. Dies war im positiven Sinne eine meiner aufregendsten Erfahrungen und ist es manchmal noch heute.
Mitglied der Kommission zur Qualitätssicherungsvereinbarung spezielle Schmerztherapie der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen.