Anästhesiologie ist weit mehr als nur Narkose. Das Fachgebiet ist eines der vielfältigsten und interdisziplinärsten Felder der Medizin. Von der OP-Begleitung über die Vor-Ort-Notfallversorgung bei Unfällen bis hin zur langfristigen Betreuung von Schmerzpatienten – die Aufgaben und Einsatzbereiche der Anästhesiologie sind breit gefächert.

Daher wird die Anästhesiologie meist in folgende fünf Fachbereiche gegliedert:

Anästhesie

Patientinnen und Patienten begleiten: vor, während und nach Operationen.

Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesiologie beherrschen die Allgemein- und Lokalanästhesie. Dazu gehört die Vor- und Nachbehandlung, die Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen während operativer und diagnostischer Eingriffe sowie schmerztherapeutische, intensiv- und notfallmedizinische Maßnahmen. Um die künftige Entwicklung des Fachbereichs nachhaltig mitzugestalten, stärkt der Arbeitskreis Wissenschaftlicher Nachwuchs der DGAI (WAKWiN) die Perspektiven junger Anästhesiologinnen und Anästhesiologen.

Intensivmedizin

Intensiv therapieren: im Team Behandlungskonzepte umsetzen.

Patientinnen und Patienten, deren Vital- oder Organfunktionen lebensbedrohlich gestört sind, müssen über intensive therapeutische Verfahren unterstützt und stabilisiert werden. Hier kommen die Anästhesiologie-Kompetenzen für die Intensivüberwachung und -behandlung zum Tragen, die du über eine Weiterbildung im Bereich Intensivmedizin erweitern kannst.

Notfallmedizin

Leben retten: zur richtigen Zeit am richtigen Ort das Richtige tun.

Drohende oder bereits eingetretene Notfallsituationen erkennen, akut bedrohte Vitalfunktionen wiederherstellen oder aufrechterhalten und so eine traumatologische Erstversorgung leisten sind zentrale Fähigkeiten des Fachbereichs Notfallmedizin. Während der Ausbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt erwirbst du die Grundlagen und kannst diese im Rahmen der Weiterbildung Notfallmedizin weiter vertiefen.

Schmerzmedizin

Leid lindern: körperliche und seelische Schmerzen verringern.

Akute und chronische Schmerzzustände effektiv behandeln, Patientinnen und Patienten vor, während und nach Eingriffen betreuen oder sie palliativmedizinisch zu versorgen sind Aufgaben innerhalb der Schmerztherapie. Diese können durch die Weiterbildung „Spezielle Schmerztherapie“ ausgeweitet werden.

Palliativmedizin

Patientinnen und Patienten beistehen: schwerstkranke Menschen mit begrenzter Lebenserwartung versorgen.

Schmerzen und andere Beschwerden zu beherrschen und so für ein subjektives Wohlbefinden zu sorgen sind die wichtigsten Aufgaben einer palliativmedizinischen Versorgung. Um die Basiskompetenzen der Ausbildung zum Facharzt und zur Fachärztin zu erweitern und zusätzliches therapeutisches Wissen zu erwerben, ist eine anschließende Weiterbildung im Bereich Palliativmedizin möglich.